Full HD: Der "Game-Changer" wird 10 Jahre

Verlustfreie Datenübertragungen in Full HD mit Lichtwellenleitern als Basis für Glasfaserkabel.

Herausforderung

Lichtwellenleiter (LWL) stellen einen Meilenstein in der Übertragung von Daten jeglicher Art dar. Dies gilt auch für die in der Kanalbranche erhobenen Daten, die Inspektionsaufnahmen. Warum? LWL sind in der Lage, Informationen in Form von Lichtsignalen mit hoher Geschwindigkeit über große Entfernungen verlustfrei und in Echtzeit zu übertragen. Mit diesen Eigenschaften übertreffen sie Kupferkabel hinsichtlich Bandbreite und überbrückbarer Entfernungen bei weitem.

Diese Übertragungstechnik hat sich seit der ersten Glasfaserproduktion im Jahre 1970 mit rasanter Geschwindigkeit durchgesetzt. Ab 1973 waren Glasfaserkabel und Lichtquellen für die kommerzielle Nutzung verfügbar und der Siegeszug der Glasfasertechnik nahm seinen Anfang. LWL umspannen heute die Erde und bilden das Rückgrat der globalen Kommunikation und Informationsübertragung.

Lösung

IBAK beherrscht die Glasfasertechnologie seit der Einführung der Hauptkanalkamera PANORAMO im Jahr 2002. Da es keine Längen-abhängigen Dämpfungseffekte gibt, kann IBAK bei dieser Form der Übertragung in Echtzeit unkomprimiert die volle Bildqualität liefern. Die Technik ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass moderne Glasfaser, wie IBAK sie verwendet, extrem biegefähig und belastbar sind. Sie sind zudem unempfindlich gegenüber externen Störquellen: Werden sie in stromführende Leitungen wie bspw. Kamerakabel integriert, wird das Videosignal nicht beeinflusst.

Noch bevor es die „Abendschau“ in HD gab (2016), präsentierte IBAK mit der Pegasus HD die weltweit erste Kanalrohrinspektionsanlage mit Full-HD-Qualität (2012). Auf der IFAT 2018 stellte der Hersteller aus Kiel erstmals die ORION 3 HD für den Hausanschlussbereich ab DN 100 vor. Heute gibt es für den gesamten Einsatzbereich HD-Kameras im IBAK-Produktportfolio. Je nach Anforderung kann mit der Orpheus HD ab DN 150 aufwärts und mit der Argus 6 ab DN 200 hochauflösend inspiziert werden. Am schnellen Internet-Zugang für alle Haushalte in Deutschland wird indessen noch mit Hochdruck gearbeitet.

 

Ergebnisse

Die Koblenzer Stadtentwässerung machte den Anfang

Die Koblenzer Netzbetreiber nahmen 2012 das allererste Exemplar der Kanal-TV-Kamera PEGASUS HD in Betrieb und arbeiten seither ausschließlich mit Kamerasystemen aus Kiel. Die Auslieferung an den Mittelrhein liegt mittlerweile 10 Jahre zurück.

Mit der PEGASUS HD machten Operator Hans-Peter Firmenich (in Rente) und sein Assistent Manfred Marx den Sprung in das Full-HD-Format in Deutschland und setzten damit Maßstäbe: Sie arbeiteten als Erste mit einem Digitalbild, das in der Auflösung 1920 x 1080 aufgenommen und als HD SDI-Signal via Glasfaserleitung bis zum Endausgabegerät, einem HDTV-Monitor im 16:9-Format mit identischer Auflösung, durchgeleitet wird.

„Das Fahrzeug ist nach wie vor tagtäglich im Dienst. Mit ihm Carsten Herrmann“, berichtet Kanalmeister Ingo Pelkowski. „Wir haben aber auch investiert und werden es weiter, denn die Technologie schreitet voran und wir wollen am Ball bleiben“, so der 45-Jährige weiter. Eine PANORAMO SI 4K wird es als Nächstes werden. Vor zwei Jahren hat die ORPHEUS HD die PEGASUS HD abgelöst.

Jansen brachte Full-HD nach Süd-Holland

„Wir waren die Ersten, die in den Niederladen in Full HD inspiziert haben. Vorreiter zu sein, war seinerzeit ein entschiedener Wettbewerbsvorteil. Heute werden hochauflösende Bilder absolut vorausgesetzt und sind Standard“, reflektiert Ab Jansen, Unternehmensgründer und Geschäftsführer der Jansen Rioolreiniging.

Die PEGASUS HD wurde nach insgesamt 7.096 Betriebsstunden von der Full-HD-Kamera ARGUS 6 abgelöst „Wir waren all die Jahre sehr zufrieden mit der PEGASUS HD und dem IBAK-Service. Das brillante, störungsfreie Bild wollten wir seit dem Ersteinsatz nicht mehr missen. Es war klar, dass ihr Nachfolger wieder eine Full-HD-Kamera von IBAK wird“, so der Unternehmer. Wie die PEGASUS HD hat Jansen auch die ARGUS 6 wieder in der explosionsgeschützen Ausführung angeschafft, so dass er damit seine Aufträge in petrochemischen Industrieanlagen abwickeln kann. 

Und wie geht es weiter?

HD oder nicht HD; das ist längst nicht mehr die Frage. Der Datenverkehr steigt durch immer komplexere und datenintensivere Anwendungen kontinuierlich, sowohl im privaten Bereich als auch in der Industrie. Kanaldaten werden vom Inspektionsfahrzeug empfangen und Inspektionsdaten nach getaner Arbeit direkt vom Fahrzeug an diejenigen weitergeleitet, die sie benötigen und wiederum weiterverarbeiten. Der digitale Datenkreislauf wird den fehleranfälligen Umgang mit Handplänen gänzlich ablösen und, was viel bedeutender ist, neue Anwendungen ermöglichen. Glasfaser gilt als die zukunftssichere Technologie, die diese Anforderungen auch bei weiter wachsenden Datenströmen am besten erfüllen kann. IBAK hat dies bereits vor 20 Jahren erkannt. Kein anderes Übertragungsmedium bietet höhere Bandbreitenreserven. Diese sind ausschlaggebend für die Geschwindigkeit der verlustfreien Datenübertragung.

Was ist nun mit dem Morgen? IBAK beschreitet erneut den Weg, neue Techniken und Methoden zu etablieren, die Prozesse in der Kanalbranche optimieren. Mit IBAK ArtIST (Artificial Intelligence Software Tool) stellt das Unternehmen eine cloudbasierte Erweiterung der IBAK Kanalanalyse-Software IKAS evolution für eine automatische Zustandsdetektion in Inspektionsfilmen bereit. Mit dem ArtIST-Service nutzen Anwendende ein zusätzliches Werkzeug, um ihre Arbeitsleistungen mit den Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) zu steigern. Die Zukunft kann also morgen kommen.

Unternehmensvorstellungen

Die Stadtentwässerung Koblenz ist der größte Eigenbetrieb der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel und verfügt über ein rund 550 Kilometer langes Kanalisationsnetz. Dessen Nennweiten reichen von klassischen DN 150 bis zur absolut großstädtischen Dimension DN 3500. Der Betrieb sorgt seit 2001 für die zuverlässige Sammlung, Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers. 

Die Jansen Rioolreiniging B.V. in Sliedrecht (Region Rotterdam) besteht seit der Gründung im Jahr 1969 und wird seitdem familiengeführt. Die Leistungen umfassen die Reinigung, Inspektion, Sanierung und Wartung von Abwasserkanälen.

Der Anwenderbericht zum Download