Zum Hauptinhalt springen

Eine Festung, ein Schloss und eine MiniLite

Zwei historische Bauwerke in Sachsen sind Einsatzorte der Komplex UmweltserviceGmbH mit der MiniLite.

Beteiligte Systeme und Technologien

Auftrag

Die Festung liegt 35 Kilometer südöstlich von Dresden 247 Meter über dem Elbtal und ist auf der Einsatztour von Olaf Glöckler und seinem Mitarbeiter Kersten Briese die erste Station des Tages. Seit 1955 ist die 9,5 Hektar große Festungsanlage als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Mehr als 31 Millionen Besucher haben das Ensemble aus über 50 Bauwerken verschiedener Epochen bereits besichtigt. 

Der zweite Anlaufpunkt von Glöckler und Briese an diesem Tag ist das Schloss Hirschstein. Es ist das Wahrzeichen der Gemeinde Hirschstein im Landkreis Meißen. Die Gemeinde ist seit 2013 Eigentümer des historisch wertvollen Objektes. Vor Ort treffen die beiden Komplex-Mitarbeiter Bürgermeister Conrad Seifert, der sich mit der Neubelebung des restaurierungsbedürftigen Schlosses befasst. Konzerte, Buchlesungen und Ausstellungen sollen dringend benötigte finanzielle Mittel einbringen. Das Bauwerk erhebt sich auf einem 25 Meter hohen Felsen am linken Elbufer gegenüber von Diesbar-Seußlitz. Die langen Jahre des ungenutzten Daseins haben deutliche Spuren hinterlassen. Im geschlossenen Innenhof sammelt sich Wasser und zieht in das alte Gemäuer ein. Das Wasser zersetzt die Schlosswände; Riss- und Fleckenbildungen sind bereits sichtbar. Im Vorhof sackt die Treppe zur Eingangshalle rechtsseitig ab, auch dort klafft ein Riss die Schlossmauer entlang. Um den Sanierungsaufwand abschätzen und die wichtigsten Maßnahmen identifiziert zu können, bedarf es einer intensiven Bestandsaufnahme.
 

Herausforderung

Jedes Jahr im Dezember steht auf der Festung der historisch-romantische Adventsmarkt an. Er gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Die spektakuläre Lage und das liebevoll inszenierte Treiben locken mehrere 10.000 Besucher an. Dafür werden 500 Weihnachtsbäume aufgestellt, kilometerlange Lichterketten gespannt und zahlreiche Marktstände vor Ort gezimmert. Neben diesen oberirdisch sichtbaren Vorbereitungen, gehört die vorsorgliche Reinigung der Abwasserleitungen zu den wesentlichen Vorkehrungen für den geballten Besucheransturm. „Damit es auf den Toiletten bei der erhöhten Beanspruchung keine unerwünschten Überraschungen gibt, stellen wir mit der Reinigung einen störungsfreien Abfluss der Entwässerungsleitungen sicher. Im Anschluss werden die Leitungen mit MiniLite und ORION inspiziert“, sagt Glöckler.

Für das Schloss Hirschstein soll die Erfassung und Inspektion des Kanalnetzes erfolgen. Für ein gesamtheitliches Sanierungskonzept sollte nicht nur die Ursache für die enorme Feuchtigkeit im Schloss gefunden werden, sondern auch der Rohrverlauf mit Breiten-, Längen- und Höhenangaben (xyz-Koordinaten) vermessen werden. Dazu nutzte das Unternehmen ebenfalls die MiniLite, mit der in Verbindung mit dem 3D-GeoSense-Softwaremodul und der mit 3D-Sensor ausgestatteten Dreh- und Schwenkkopfkamera ORION 2.8 L eine 3D-Verlaufsmessung durchgeführt werden kann. Zudem ist für den Auftrag eine transportable kompakte Anlage notwendig, da der gepflasterte Innenhof nur über Türen von umliegenden Räumlichkeiten erreichbar ist.

Lösung

In diesem Jahr investierte Manuela Briese, die seit fast 8 Jahren Inhaberin und Geschäftsführerin der Komplex Umweltservice GmbH ist,  unter anderem in eine Schiebekamera-Anlage. Sie ist zufrieden mit der neuesten technischen Anschaffung, der MiniLite: „Für unsere Spezialaufträge mit stark eingeschränktem Platz oder herausfordernden Zugängen ist die mobile Inspektionsanlage genau die Richtige.“ Zudem habe sie damit das Angebot der Firma um eine relevante Dienstleistung erweitert: „Wir haben uns gleich für die Ausstattung entschieden, mit der wir auch Rohrverlaufsmessungen vornehmen können“, führt Briese weiter aus. Für die Untersuchung von verzweigten Leitungsnetzen ab DN 100 ist die Dreh- und Schwenkkopfkamera Orion 2.8 L 3D an der MiniLite. Sie erzeugt in der Axialsicht ein aufrechtes Bild, kann sich endlos um ihre eigene Achse drehen und Rohrmuffen automatisch abschwenken. Der in die Kamera integrierte 3D-Sensor ermöglicht die Vermessung des Rohrverlaufs mit Breiten-, Längen- und Höhenangaben. Das Inspektionsergebnis wird in übersichtlichen Reports dargestellt. Ein Datenaustausch findet unkompliziert per USB-Stick statt.

Ergebnis

Während der laufenden Inspektion und automatischen Vermessung ist die Kameraposition der ORION 2.8 L jederzeit der sich aufbauenden Netzgrafik auf dem Display der MiniLite zu entnehmen. Die 3D-GeoSense-Rohrverlaufsmessung misst die x,y,z-Koordinaten der Leitungen, sodass bauliche Spezifikationen wie z.B. gezogene Rohrmuffen oder gebogene Rohre realitätsgetreu registriert werden. Glöckler und Briese dokumentieren bei der Inspektion eine Vielzahl von verschobenen Rohrverbindungen und Undichtigkeiten im Rohrverlauf. Im Vorhof rechts vor dem Schloss stellen die erfahrenden Inspekteure an den Rohrverbindungen der Steinzeugrohre Wurzeleinwüchse und einen Rohreinbruch fest, der zu Unterspülungen und damit zum Absacken des Erdreichs führen kann. Über die unterirdischen Ursachen für die Feuchtigkeit im Fundament hinaus, weisen die umsichtigen Mitarbeiter der Komplex Umweltservice GmbH auf undichte Regenrinnen hin. Die umfassenden Daten aus der geodätisch exakten Lagevermessung der abwassertechnischen Anlagen übergeben sie dem von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüro. Sie dienen als Grundlage für die Kalkulation notwendiger Investitionen und die Planung der baulichen Umsetzung unter optimalen Mitteleinsatz.

Unternehmensvorstellung

Die Komplex Umweltservice GmbH ist in Berggießhübel bei Pirna ansässig und bietet von der Dichtheitsprüfung über die Beseitigung von Rohr- oder Kanalverstopfungen bis hin zur Kanaluntersuchung mit TV-Kamera umfangreiche Dienstleistungen an. Auch die Kanalsanierung mittels Kurz- und Schlauchlinern gehört zum Leistungsspektrum des 10-köpfigen Teams. Das Unternehmen führt Einsätze für private Haushalte, für Hausverwaltungen sowie für Städte und Kommunen aus. „Wir übernehmen auch Arbeiten auf Betriebs- und Firmengeländen, in Kindergärten, Schulen und überall dort, wo andere bereits aufgegeben haben“, erläutert Manuela Briese. „Geht nicht, gibt’s nicht. Höchstens geht schwer, lassen wir für uns gelten“, ergänzt Olaf Glöckler, der neben ihr frisch gebackene zweite Geschäftsführer. Arbeitsgrundlage bilden Saug- und Spülfahrzeuge sowie Kanalinspektions- und Sanierfahrzeuge. Nicht zuletzt gehört ein Multicar, das liebevoll Ameise genannt wird und aufgrund seiner Größe speziell für die Arbeit auf der Festung Königstein erworben wurde, zum orange lackiertem Fuhrpark.
 

Der Anwenderbericht zum Download

Dateianhänge