MicroGator: Leistungsstark und zuverlässig
Beteiligte Systeme und Technologien
Herausforderung
Die Abwicklung des Auftrags erfordert ein ambitioniertes Tagespensum: Heute ist er mit dem blauen LKW in einem kleinen Ort namens Kollum in der Provinz Friesland im Einsatz. Während seine Kollegen des UV-Teams bereits den Kanal auf der anderen Straßenseite, die "Oosterdiepswal" genannt wird, mit einem Schlauchliner versehen, öffnet Lugies unter der "Westerdiepswal" die 19 Zuläufe. Über den gesamten Haltungsverlauf unter dieser Straße wurde ein 40 Meter und ein 123 Meter langer Liner eingezogen. Morgen wird er auf der gegenüberliegenden Seite 22 Anschlüsse über eine Strecke von 122 Metern öffnen.
Lösung
Die eingespielten Teams arbeiten effizient; jeder Handgriff sitzt. Lugies steuert über das Bedienpult mit zwei Joysticks die Bewegung des Fräsers präzise und fräst millimetergenau den Zulauf frei. „Die Bedienung ist intuitiv und schnell zu erlernen“, sagt er. Der ehemalige LKW-Fahrer und Feuerwehrmann ist Quereinsteiger und auf dem Fahrzeug der erste Mann. Er wird von seinem Kollegen Teus Wemmers unterstützt, den er gerade darauf vorbereitet, zukünftig selbst der erste Mann auf einem weiteren Sanierungs-LKW zu sein. „Der LKW ist 5 Tage die Woche im Einsatz und hat damit im Herbst bereits 1600 Arbeitsstunden für dieses Jahr auf der Uhr“, sagt Wagenvoort. „Je nach Länge und Dimension bearbeitet der Fräsroboter 2 bis 3 Liner pro Tag, gemittelt über ein Jahr sind es etwa 100 Meter pro Tag“, führt Wagenvoort weiter aus.
Der IBAK-Robotics-Fräsroboter deckt den Einsatzbereich von gelinerten DN 200 bis DN 800 vollständig ab und wird elektrisch angetrieben. „Hydraulisch angetriebene Fräser haben zwar Kraft, aber keine hohe Drehgeschwindigkeit. Pneumatisch angetriebene Fräser wiederum haben eine hohe Drehgeschwindigkeit, aber dafür wenig Kraft. Mit dem MicroGator hat man beide Vorteile: Kraft und eine hohe Drehzahl“, berichtet Joey Lugies, der bereits mit einer Vielzahl von Sanierungsrobotern gearbeitet hat. Der erfahrene Anwender ist seit 3 Jahren bei GMB tätig und hat den MicroGator schon in der Pilotphase im praktischen Einsatz getestet. Seit über einem Jahr ist die neuste Generation des IBAK-Robotics-Fräsers ein verlässliches Arbeitsinstrument mit dem Lugies in den multidisziplinären Projekten der GMB routiniert die Fräsarbeiten übernimmt.
„Für eine 250 Meter lange DN-300-Haltung mit 14 Zuläufen brauche ich mit dem MicroGator etwa 1 ½ Tage“, berichtet Lugies. Für die vorbereitenden Fräsarbeiten wie Wurzeln beseitigen, einragende Stutzen und anhaftende Ablagerungen entfernen sowie Muffenversätze glätten benötige er etwa einen Tag. Dazu eigne sich am besten ein Pilzkopfaufsatz mit Diamantbeschichtung. Wenn das Rohr gespült und der Linereinzug vorgenommen wurde, öffnet Lugies mit einem Doppelkonus-Fräskopf die Zuläufe zunächst grob. Anschließend erfolgen mit dem Stahlbürsten-Aufsatz die Feinarbeiten und schließlich das Anrauen der Zuläufe. „Das Einziehen des Liners dazugerechnet sind wir also 2 ½ Tage vor Ort“, resümiert Lugies den klassischen Ablauf einer Sanierungsabwicklung. Für diesen zügigen Ablauf sorgt unter anderem die hohe Reichweite des MicroGators. „Es ist kein Problem über 100 Meter in den Kanal hineinzufahren“, betont Lugies.
„Wir haben hier in Holland einen miesen Kollegen namens Wetter. Regnet es stark, müssen wir zügig die Zuläufe öffnen, damit die Leute keine nassen Füße bekommen. Das geht dann schon mal bis in den späten Abend hinein. In der Stadt ist die Lärmbelästigung von Anwohnern so gut es geht zu vermeiden. Da ist es gut, dass man den MicroGator kaum hört“, sagt Lugies. Mit der nahezu geräuschlosen Arbeitsweise des elektrischen Fräsroboters konnte GMB nicht nur die Arbeitsplatzbelastung des Technikers deutlich herabsetzen, sondern auch die Genehmigung und Akzeptanz von Nachtbaustellen in Wohngebieten begünstigen. „Ich kann noch bis in die Nacht weitermachen, ohne den Generator einschalten zu müssen, auch wenn ich bereits den ganzen Tag über die Batterie gearbeitet habe“, kommentiert Lugies. Der elektrisch betriebene Roboter kommt ohne schwere und energiezehrende Aggregate aus. Er verursacht damit deutlich geringere Betriebskosten. Eine Batterieladung für gerade mal fünf Euro genügt, um ein Fahrzeug mit Fräsroboter einen ganzen Tag lang zu betreiben.
Ergebnis
Bei dem straffen Ablaufplan und dem bereits erreichten Jahrespensum scheinen Ausfallzeiten des Fräsers nicht zur Disposition zu stehen. Danach gefragt sagt Lugies „Der Kundenservice ist schnell und verantwortungsvoll. Während der gesamten Zusammenarbeit mit den IBAK-Mitarbeitern konnte ich auf unkomplizierte Unterstützung aus Kiel zählen. Auch im letzten Jahr, in dem der Fräser zuverlässig lief, war immer ein kompetenter Ansprechpartner erreichbar und half engagiert weiter.
Die Arbeiten unter der "Westerdiepswal" sind abgeschlossen; Lugies und sein Kollege Wemmers liegen im Zeitplan. Auch das GMB-Team auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat den Schlauchliner vollständig eingezogen, sodass Lugies dort planmäßig am nächsten Tag die Zuläufe öffnen kann. „In 2018 haben wir mit dem MicroGator bereits 45 Kilometer saniert und die 50 schaffen wir bis Weihnachten auch noch“, versichert Lugies optimistisch und verabschiedet sich in den wohl verdienten Feierabend.
Unternehmensvorstellung
Das im Jahr 1963 gegründete Familienunternehmen beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiter, darunter 70, die für den Geschäftszweig Abwassertechnik tätig sind. Maurice Wagenvoort leitet die Sparte GMB Rioleringstechnieken B.V. mit Sitz in Kampen in der niederländischen Provinz Overijssel. Er erweiterte 2012 den Leistungsumfang um Kanalsanierungen und baute den Bereich kontinuierlich aus, sodass dieser heute 80 % aller Aufträge ausmacht. Die verbleibenden 20% umfassen mit der Kanalreinigung und -inspektion den ursprünglichen Kompetenzkern des Unternehmens. In dem 28 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark befindet sich ein 12-Tonner, der mit dem elektrischen Fräsroboter MicroGator ausgestattet ist.